„Hier ein Link zum 200-Seiten-PDF, Zielgruppe kennst du ja, mach mal was Überzeugendes. Ach ja, brauchen wir bis morgen.“
Hand aufs Herz: Kommt Ihnen diese Art von „Briefing“ bekannt vor? Wir alle waren schon in dieser Situation. Und viel zu oft akzeptieren wir sie, versuchen, das Beste daraus zu machen und wundern uns dann über endlose Korrekturschleifen und unzufriedene Kunden.
Die Wahrheit ist: Die meisten Kunden wissen nicht, wie ein gutes Briefing funktioniert. Es ist nicht ihre Aufgabe. Es ist unsere.
Warten Sie nicht auf das perfekte Briefing. Schaffen Sie es selbst. So übernehmen Sie die Führung im wichtigsten Gespräch des gesamten Projekts und wandeln sich vom austauschbaren Texter zum unverzichtbaren strategischen Partner.
Die Macht der richtigen Frage: Bohren nach Gold
Unsere Aufgabe ist nicht, passiv mitzuschreiben. Unsere Aufgabe ist, zu hinterfragen, zu bohren und den Kern freizulegen, den der Kunde selbst oft nicht klar benennen kann. Schlechte Briefings kratzen an der Oberfläche („Was soll ich schreiben?“). Gute Briefings gehen in die Tiefe („Warum machen wir das überhaupt?“).
Erweitern Sie Ihr Arsenal um ein paar Killerfragen, die das Gespräch sofort auf eine strategische Ebene heben:
- „Was ist das größte Missverständnis, das im Markt über Ihr Produkt kursiert?“
- „Stellen wir uns vor, wir müssten den Preis morgen verdoppeln. Mit welchem einen, unschlagbaren Argument würden wir das rechtfertigen?“
- „Welches eine Gefühl soll beim Leser nach dem Lesen des Textes zurückbleiben?“
Solche Fragen zeigen, dass Sie nicht nur über Worte, sondern über Wirkung nachdenken.
Ihr stärkstes Tool: Der Re-Brief
Beenden Sie jedes Briefing-Gespräch mit einem kurzen Re-Briefing. Fassen Sie die Ziele, die Zielgruppe und die Kernbotschaft in Ihren eigenen Worten zusammen. Das ist Ihre Versicherung gegen Missverständnisse und das stärkste Signal Ihrer Professionalität. Ein Satz wie: „Okay, ich fasse zusammen: Unser Ziel ist es, die Conversion-Rate um 15 % zu steigern, indem wir den Fokus weg von Feature X und hin zum Nutzen Y lenken. Korrekt?“ ist Gold wert.
Ein Kunde, der Sie als strategischen Sparringspartner erlebt, wird Sie nie wieder nur als „Texter“ sehen.
Keine Lust mehr auf Rätselraten und verschenktes Potenzial?
